Viele Paare kommen in ihrer Beziehung irgendwann an den Punkt, an dem man sich nicht mehr viel zu sagen hat. Jeder geht seinen eigenen Weg und macht sein Ding. Das Paar gerät in eine Spirale der Sprachlosigkeit...
Bedeutende Psychoanalytiker wie Michael Lukas Moeller und Jürg Willi gehen davon aus, dass unbewusste Mechanismen dazu führen, das Paare unglücklich werden. Gerade weil etwas, was nicht bewusst ist, auch nicht geändert werden kann. Moeller hat sich daher zur Aufgabe gemacht, eine Methode zu erarbeiten, mit deren Hilfe Paare sich ihrer unbewussten Dynamik bewusst werden und eine liebevolle Gesprächskultur entwickeln können.
Mit Hilfe des sogenannten "wesentlichen Zwiegesprächs" können Paare lernen, wieder über das, was für beide Partner persönlich wichtig ist, zu sprechen. Für eine gute, erfüllende Beziehung reicht es nicht aus, nur über organisatorische, sachbezogene Dinge zu sprechen. Oft kommen Paare nicht dazu, sich die Zeit zu nehmen für längere Gespräche über die eigenen Dinge, die einen beschäftigen. Neben dem Zeitmangel haben manche auch den Eindruck, dass offene, nicht zielorientierte Gespräche unproduktiv sind, und damit sinnlos. Es entsteht eine Kommunikationskluft und damit Beziehungsarmut. Durch "wesentliche Zwiegespräche" kann diese Kluft wieder überwunden werden.
Wie funktioniert das?
Das Paar verabredet sich einmal pro Woche für einen Termin, an dem es sich anderthalb Stunden ungestörte Zeit füreinander nimmt. Jeder spricht in der Ich-Form von sich, über das, was ihn oder sie bewegt. Das Thema ist frei, und es darf auch mal geschwiegen werden. Wer zuhört, hört nur zu. Auch Mimik und Gestik sollten möglichst zurückgehalten werden.
Rede- und Zuhörzeit sollten möglichst gleich auf beide Partner verteilt sein. Man wechselt sich im Viertelstundentakt ab. Bewährt hat sich auch, wenn der Zuhörer noch mal kurz zusammenfasst was bei ihm angekommen ist bevor er in die Sprecherrolle wechselt. So können Missverständnisse schnell ausgeräumt werden.
Die Regelmäßigkeit der Zwiegespräche - einmal pro Woche 90 Minuten - ist besonders wichtig für den Erfolg. Das Bewusstwerden der bisher unbewussten Gefühle, Bedürfnisse und Prozesse wird damit ermöglicht. Wichtig ist, dass wir uns dem Partner so beschreiben wie wir uns selbst gerade erleben - ein Austausch von Selbstporträts.
Moderierte Zwiegespräche
Ein Paarberater kann dabei helfen, solche Zwiegespräche zu moderieren. Gerade zu Beginn ist das eine gute Lösung, denn oft fällt es den Paaren schwer, sich diese Zeit wirklich zu nehmen und sie brechen das Gespräch frühzeitig ab.
Seit kurzem habe ich mein Zertifikat zur Paarberaterin beim Bildungswerk für therapeutische Berufe absolviert. Sprechen Sie mich an und wir vereinbaren einen Termin.